Was ist Whaling?

Whaling ist eine spezielle Form des Phishings, bei der hochrangige Führungskräfte und Entscheidungsträger in Unternehmen gezielt angegriffen werden. Der Begriff leitet sich vom englischen Wort für "Walfang" ab, da die anvisierten Personen als besonders "große Fische" gelten. Ziel ist es, durch sorgfältig vorbereitete und personalisierte Angriffe an wertvolle Unternehmensdaten oder hohe Geldsummen zu gelangen. Auch die Infiltration des Netzwerks kann ein Ziel sein, wenn der "Wal" eine wichtige Person in der IT ist (beispielsweise ein CISO oder Domain Administrator).

Wie unterscheidet sich Whaling von anderen Phishing-Methoden?

Im Gegensatz zum herkömmlichen Phishing, das auf eine breite Masse abzielt, oder Spear-Phishing, das sich auf einen kleineren Personenkreis konzentriert, ist Whaling noch gezielter und aufwendiger. Die Angreifer investieren viel Zeit in die Recherche über ihre Zielpersonen, um möglichst authentisch und überzeugend zu wirken. Häufig geben sie sich als Vorgesetzte, Geschäftspartner oder vertrauenswürdige Kontakte aus. Um möglichst gute Whaling-Kampagnen zu erstellen, müssen die Angreifer - oft APT - über bestimmte Informationen verfügen.

Wie funktionieren Whaling-Angriffe?

Whaling-Angriffe sind sorgfältig geplant und durchgeführt. Die Angreifer nutzen verschiedene Techniken, um ihre Ziele zu täuschen und zur Preisgabe sensibler Informationen oder zur Durchführung von Finanztransaktionen zu bewegen.

Typische Vorgehensweisen bei Whaling-Attacken

  1. Ausführliche Recherche:
    Angreifer sammeln detaillierte Informationen über Zielpersonen aus öffentlichen Quellen wie sozialen Medien und Unternehmenswebsites. Bei staatlich unterstützten Kampagnen können Geheimdienste relevante Informationen beisteuern.
  2. Personalisierte Kommunikation:
    E-Mails oder Nachrichten werden mit persönlichen Details und Geschäftsinformationen angereichert, um Vertrauen zu erwecken. LLMs erlauben es eine E-Mail so zu formulieren, dass sie zum Stil des vermeintlichen Absenders passt.
  3. Vortäuschung von Dringlichkeit:
    Oft wird Zeitdruck erzeugt, um übereilte Handlungen zu provozieren und kritisches Hinterfragen zu verhindern. So könnten bestimmte Materialien nicht geliefert werden, wenn nicht "sofort" ein Zahlungseingang erfolgt.
  4. Manipulation von E-Mail-Adressen:
    Betrüger nutzen ähnlich aussehende Domains oder kompromittierte echte E-Mail-Konten für ihre Angriffe. Hin und wieder werden auch so gegannnte Subdomain/Domain-Takoevers genutzt.

Warum sind Whaling-Angriffe besonders gefährlich?

Whaling-Angriffe stellen eine besonders große Bedrohung dar, da sie auf Personen abzielen, die weitreichende Befugnisse und Zugang zu sensiblen Unternehmensdaten haben. Der potenzielle Schaden ist entsprechend hoch. Zudem sind diese Angriffe aufgrund ihrer Raffinesse oft schwerer zu erkennen als herkömmliche Phishing-Versuche. Die Angreifer setzen teils erhebliche personelle und finanzielle Mittel ein, um an ihr Ziel zu kommen.

Mögliche Folgen erfolgreicher Whaling-Attacken

  1. Finanzielle Verluste:
    Durch nicht autorisierte Überweisungen können Unternehmen Millionenbeträge verlieren.
  2. Datenverlust:
    Sensible Unternehmensdaten oder persönliche Informationen von Mitarbeitern und Kunden können in falsche Hände geraten.
  3. Reputationsschaden:
    Öffentlich gewordene Vorfälle können das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern nachhaltig schädigen.
  4. Kompromittierungen:
    Erfolgreiche Whaling-Angriffe können auch zur Kompromittierung des gesamten Unternehmensnetzwerks führen.

Wie können sich Unternehmen vor Whaling schützen?

Der Schutz vor Whaling-Angriffen erfordert einen mehrschichtigen Ansatz, der technische Maßnahmen mit Schulungen und Sensibilisierung kombiniert. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen verschiedene Schutzmaßnahmen implementieren.

Effektive Schutzmaßnahmen gegen Whaling

  1. Schulungen und Sensibilisierung:
    Regelmäßige Trainings für Führungskräfte zur Erkennung von Whaling-Versuchen sind unerlässlich.
  2. Implementierung strenger Verifizierungsprozesse:
    Einführung von Vier-Augen-Prinzipien bei wichtigen Transaktionen und Datenzugriffen.
  3. Einsatz fortschrittlicher Sicherheitstechnologien:
    Nutzung von KI-gestützten Analysesystemen zur Erkennung verdächtiger Kommunikationsmuster.
  4. Regelmäßige Sicherheitsaudits:
    Durchführung von Penetrationstests und simulierten Whaling-Angriffen zur Identifikation von Schwachstellen.

Relevantes zu Whaling

Mehr Informationsmaterial

Vielen Dank für dein Feedback! Wir werden es prüfen und unseren Artikel anpassen.

Hast du Feedback zum Thema Whaling? Schreib uns!

Damian Strobel
Gerne führen wir eine Whaling-Kampagne gegen die Führungsriege Ihres Unternehmens durch, um Schwachstellen aufzudecken.