Was ist ein Zero-Day-Exploit?

Ein Zero Day, oft auch „0day“ genannt, ist eine Sicherheitslücke in einer Software, die den Entwicklern noch nicht bekannt ist. Ein Zero-Day-Exploit steht für das Ausnutzen einer solchen Schwachstelle durch Angreifer. Der Begriff kommt daher, dass die Entwickler „null Tage“ Zeit hatten, die Lücke zu beheben. Wird ein Zero-Day-Exploit veröffentlicht, dauert es teilweise nur einige Minuten, bis Botnetze und Hackergruppen/APT die Schwachstelle ausnutzen und global Unternehmen infiltrieren. Daher sind Zero-Day-Exploits eine der größten Bedrohungen für die IT-Sicherheit.

Wie funktioniert ein Zero-Day-Exploit?

Die Funktionsweise eines Zero-Day-Exploits hängt von der Art der Sicherheitslücke ab. Allgemein gibt es verschiedene Methoden, wie Angreifer solche Schwachstellen ausnutzen, um in ein System einzudringen. Häufig sieht man, dass mehrere Sicherheitslücken kombiniert werden, um einen Angriff effektiver zu gestalten.

Der Ablauf eines Zero-Day-Angriffs

  1. Veröffentlichung der Software:
    Ein Entwickler veröffentlicht eine Anwendung oder ein Update mit einer unbekannten Sicherheitslücke. "Unbekannt" in dem Sinne, als das sie im Quellcode existiert und es niemandem aufgefallen ist.
  2. Entdeckung durch den Angreifer:
    Der Angreifer findet die Schwachstelle durch Scannen oder Codeanalyse. APT neigen dazu interessante Open Source Projekte zu überwachen und jeden Patch gründlich zu analysieren.
  3. Ausnutzung der Lücke:
    Mithilfe von Tools oder eigenem Code wird die Schwachstelle ausgenutzt. Programmiersprachen, wie Python oder Golang, werden dazu verwendet kleine Exploits zu schreiben.
  4. Angriff auf das System:
    Der Zero-Day-Exploit wird eingesetzt, um das Zielsystem zu kompromittieren. APT breiten sich ab dann oft in internen Netzwerken aus und platzieren Malware und Backdoors.
  5. Erkennung und Patchen:
    Die Sicherheitslücke wird entdeckt und an die Entwickler gemeldet, die dann einen Patch bereitstellen. Administratoren weltweit versuchen den Patch so schnell wie möglich zu installieren. Parallel dazu wird das System auf Schäden überprüft.

Warum sind Zero-Day-Exploits gefährlich?

Zero-Day-Exploits sind gefährlich, weil sie unbekannt sind und daher lange Zeit unbemerkt bleiben können. Dadurch haben Angreifer die Möglichkeit, ungestört Schaden anzurichten oder Daten zu stehlen.

Advanced Persistent Threats (APTs)

Mit unbekannten Schwachstellen können Angreifer langfristig in Systeme eindringen und sogenannte Advanced Persistent Threats etablieren. Hierbei hinterlassen sie Hintertüren und bewegen sich unentdeckt durch das Netzwerk. Häufig sieht man, dass solche Bedrohungen erst nach Monaten entdeckt werden.

Wie lässt sich ein Zero-Day-Exploit erkennen?

Obwohl Zero-Day-Exploits schwer zu erkennen sind, gibt es Strategien, um verdächtige Aktivitäten zu identifizieren. Hier sollte man bei ungewöhnlichem Verhalten im Netzwerk oder auf Endgeräten ansetzen. Wichtig ist hier aber zu erwähnen, dass oft die Sicherheitslücke selbst nicht gefunden wird, sondern die Auswirkungen des erfolgreichen Angriffs über diese Sicherheitslücke. Hat das Opfer genug Informationen, Zugriffslogs und Eventlogs, lässt sich hin und wieder die initiale Schwachstelle identifizieren.

Verhaltensbasiertes Monitoring

Anhand des Verhaltens von Malware lassen sich potenzielle Angriffe erkennen. Verhaltensbasiertes Monitoring analysiert Aktivitäten im System und identifiziert Anomalien.

Hybride Erkennungsmethoden

Eine Kombination aus verschiedenen Erkennungsmethoden erhöht die Chance, Zero-Day-Exploits zu entdecken. Dabei werden sowohl statistische Daten als auch Verhaltensanalysen genutzt.

Wie kann man sich vor Zero-Day-Exploits schützen?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um Zero-Day-Angriffe zu verhindern und die Auswirkungen zu minimieren. Daher ist es wichtig, dass sowohl Organisationen als auch Einzelpersonen umfassende Sicherheitsstrategien verfolgen.

Proaktive Sicherheitsmaßnahmen

  1. Antiviren-Software einsetzen:
    Schützt vor bekannter und unbekannter Malware durch fortschrittliche Erkennungsmethoden. So sagen zumindest die Anbieter - in Realität haben Antivirenprogramme eine sehr schlechte Erkennungsrate bei Zero-Day-Exploits.
  2. Firewalls konfigurieren:
    Blockiert unautorisierten Zugriff und verhindert potenzielle Angriffe aus dem Netzwerk. Dieser Punkt wird oft unterschätzt. Eine gut konfigurierte Firewall kann vielleicht die Infektion nicht verhindern, kann jedoch dafür sorgen, dass es nicht so einfach ist Daten zu exfiltrieren und/oder das dies bemerkt wird.
  3. Regelmäßige Updates:
    Installieren Sie stets die neuesten Patches, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen. Speziell in internen Netzwerken sieht man leider viel zu häufig, dass das Patchen vernachlässigt wird.
  4. Systemeinstellungen überprüfen:
    Stellen Sie sicher, dass Systeme korrekt konfiguriert sind, um Angriffe zu erschweren.

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Damian Strobel
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